Die Bundesregierung hat am 17. Juli die „Eckpunkte für eine Strategie Künstliche Intelligenz (KI) der Bundesregierung“ veröffentlicht. Sie sollen einen Orientierungsrahmen für die eigentliche KI-Strategie darstellen, welche bis zum November unter Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), des Bundesforschungsministeriums (BMBF) und des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) entwickelt werden soll. Im internationalen Vergleich ist Deutschland somit zwar eher ein Nachzügler – die französische KI Strategie wurde im März 2018 veröffentlicht, der Britische „AI Sector Deal“ einen Monat später, Kanada, Japan und China hatten sich bereits in 2017 zum Thema positioniert und selbst Kenia und Tunesien waren der deutschen Bundesregierung einige Monate voraus. Doch immerhin: Es bewegt sich etwas.
Wie viele andere Länder auch hat die Bundesregierung sich vorgenommen, Deutschland zum weltweit führenden Standort für Künstliche Intelligenz zu machen. Um dies zu erreichen, nennt das Eckpunktepapier insgesamt elf Einzelziele und zwölf prioritäre Handelsfelder. Zentral sind unter anderem die Stärkung von Forschung und Innovation, der Transfer von KI in die Wirtschaft oder auch die Gestaltung des Strukturwandels in Unternehmen und am Arbeitsmarkt. Die öffentliche Resonanz auf das Papier ist bislang mehrheitlich positiv und erwartungsvoll, dabei dominiert aber wie fast schon traditionell bei digitalen Themen die wirtschaftliche Perspektive.
Wir fragen uns: Was ist mit dem Gemeinwohl?
Die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz gehen weit über Fragen von Wachstum, Produktivität und wirtschaftlicher Konkurrenzfähigkeit hinaus Sie können Individuen befähigen, Teilhabechancen erhöhen und zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen. Doch gleichzeitig gilt: Wenn wir den technologischen Wandel nicht richtig gestalten, kann sich der gegenteilige Effekt einstellen und bestehende Diskriminierung verstärken.
Wir rufen Euch daher auf: Teilt Eure Perspektiven auf das KI-Eckpunktepapier aus der Gemeinwohl-Perspektive. Schickt uns Beiträge, die auf folgende Fragen eingehen:
- Inwieweit werden ethische Gesichtspunkte und Gemeinwohl-Aspekte von KI durch das Eckpunktepapier bereits abgedeckt?
- Welche relevanten Gemeinwohl-Aspekte fehlen im Eckpunktepapier?
- Der Blick nach draußen: Was haben andere Länder in ihren Strategien besser gemacht?
- Welche konkreten Maßnahmen sollten in der deutschen KI-Strategie auftauchen, damit Algorithmen und KI in den Dienst der Gesellschaft und zum Wohle aller eingesetzt werden?
Alle Formate sind willkommen – Essays, Videobeiträge, Podcasts. Bei schriftlichen Beiträgen bitten wir Euch darum, Euren Text auf 12.000 Zeichen (mit Leerzeichen) zu begrenzen. Videos und Tonaufnahmen sollten nicht länger als 10 min sein. Die Beiträge könnt Ihr entweder in Eurem eigenen Blog/Website/Video-Channel oder über Medium veröffentlichen.
Um uns über Euren Beitrag zu informieren, könnt ihr entweder diesen Beitrag verlinken/ uns eine Mail zukommen lassen (carla.hustedt(at)bertelsmann-stiftung.de) oder uns über Twitter (@algoethik) informieren. Wir werden die eingesendeten Beiträge über unseren Twitter Account bewerben sowie in einer Zusammenfassung bei uns im Algorithmenethik Blog sammeln und kommentieren. Ausgewählte Beiträge werden zusätzlich bei uns im Blog veröffentlicht.
Einsendeschluss ist der 02. September 2018.
Wir freuen uns auf Eure Ideen und Beiträge!
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