Wie können inklusivere und vielfältigere digitale Zukunftsvisionen aussehen? Fast 300 Projektideen aus ganz Europa hatten sich auf das „The New New“-Stipendium beworben. Nun hat der Beirat zwölf Projekte aus neun Ländern ausgewählt, die über sechs Monate Beratung und finanzielle Förderung erhalten, um ihr bestehendes Engagement weiter zu professionalisieren und ihre zivilgesellschaftliche Perspektive in den Digitalisierungsdiskurs stärker einzubringen. Die Initiative von der Bertelsmann Stiftung und dem gemeinnützigen Superrr Lab erfolgt dabei in Kooperation mit der Allianz Kulturstiftung und dem Goethe-Institut.
Ein kritisches Kartenspiel, das dazu anregen soll, technologische Absurditäten zu hinterfragen; eine digitale Plattform, die Opfern von häuslicher Gewalt Hilfe anbietet sowie ein kollaboratives Online-Portal, das die Datenlage über wenig dokumentierte Krankheitsbilder von unterrepräsentierten Gruppen verbessern möchte. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der durch das „The New New“-Stipendium geförderten Projekte und beweist eindrucksvoll die große Bandbreite an Inhalten, Technikformaten und Medien, mit denen sich die engagierten Fellows beschäftigen werden. Auch regional sind die Projekte vielfältig aufgestellt – die Teams kommen aus Deutschland, Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Rumänien und der Schweiz.
Wir brauchen mehr Vielfalt in der Digitalisierung
Verbindendes Element aller Projekte und Ziel von dem „The New New“-Fellowship ist es, unsere zunehmend digitale Gesellschaft inklusiver und diverser zu gestalten sowie Zusammenhalt zu fördern. Aktuell dominieren wirtschaftliche Akteure die Diskussion zur Gestaltung des digitalen Wandels. Durch „The New New“ soll dieser Diskurs durch diversere Perspektiven erweitert werden. Daher legen viele der geförderten Projekte einen Fokus auf gesellschaftliche Gruppen, deren Anliegen in digitalen Diskursen zumeist nur wenig Beachtung finden, beispielsweise von BIPoC (Black, Indigenous People of Color), Geflüchteten und LGBTQ+. Dabei zeigen die Fellowship-Projekte mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen auf, wie in der digitalen Gesellschaft die Ansichten und Bedürfnisse von bislang unterrepräsentierten Gruppen mehr Berücksichtigung finden können.
© Anna Niedhart
Über einen Zeitraum von sechs Monaten erhalten die Fellows eine Förderung von jeweils monatlich 1.000 Euro sowie professionelles Coaching, um ihre innovativen Ideen im Dienst der Zivilgesellschaft weiter voranzutreiben.
Was ist passiert und was passiert als Nächstes?
Auf den Aufruf zur Bewerbung für das „The New New“-Stipendium Ende November 2020 meldeten sich bis zum 6. Januar 2021 eine Vielzahl engagierter Menschen mit fast 300 Projektideen. Der Beirat des Stipendiums entschied auf Basis des Digitalbezugs der Vorhaben sowie hinsichtlich des Bezugs zu Vielfalts- und Inklusionsförderung, welche 12 Projekt gefördert werden.
Im Laufe des nächsten halben Jahres nehmen die Fellows an Coachings sowie Workshops teil und tauschen sich mit der Bertelsmann Stiftung und Superrr Lab in monatlichen Videokonferenzen über ihre Fortschritte aus. Zum Abschluss des Stipendiums ist eine Veranstaltung geplant, bei der die Fellows ihre Ergebnisse präsentieren. Außerdem entsteht durch die Unterstützung der Allianz Kulturstiftung zum Ende des Fellowships ein Magazin, das die einzelnen Projekte sowie die Personen dahinter portraitiert.
Wir sind gespannt auf die Erkenntnisse sowie Ergebnisse, die in den nächsten Monaten aus den „The New New“-Projekten gewonnen werden und berichten in regelmäßigen Abständen darüber.
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